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Wenn man Simon Thon’s Arbeit eine Berufsbezeichnung geben müsste, wäre der passendste Begriff wohl der eines „Sammlers“.
Was er sammelt? Eindrücke, Gesichter, Geschichten… Im zweiten Schritt wird dem Gesammelten ein Ausdruck verliehen.
Und so unterschiedlich diese Fundstücke sind, so vielseitig sind auch die Formen, die sie annehmen.
Illustrationen, Fotografien, Scans, Kurzgeschichten, Videos oder Renderings – man hat das Gefühl, Thon lässt keinen Weg unversucht.

Ein weiteres Merkmal seiner Arbeit findet sich im Inhalt:
„Mich interessieren Themen, mit denen sich jeder Mensch im Laufe seines Lebens auseinandersetzt. Und vor allem: In welcher Art und Weise.“

So auch in der aktuellen Ausstellung „Relation“.
Simon Thon interviewt Kinder, Wahrsagerinnen, Busfahrer, Köchinnen, Astro-Physiker und viele weitere unterschiedlichste Charaktere zu ein und demselben Thema: Dem Weltall. Er filmt die Befragten, schreibt sich Notizen, schneidet Zeitungsartikel aus.

Sein Anspruch: Die Vielseitigkeit der Antworten zu visualisieren, eine passende Bildsprache zu finden.
Und er findet sie – paradoxerweise – unter dem Mikroskop:

„Die kleinsten darzustellenden Teilchen unserer Erde weisen oft erstaunliche Parallelen zu den Vorstellungen der unergründlichen Weite des Alls auf“.

Und tatsächlich: Die abstrakten Fotografien, die Thon anfänglich noch aufgrund der kleinen Okularöffnung mit seinem Smartphone aufnimmt, bieten Einblick in fantastische Welten. Kristalle, Metalle, Flüssigkeiten, Insekten – In beinahe wissenschaftlicher Vorgehensweise wird experimentiert und dokumentiert. Doch auch hier geht Thon noch einen Schritt weiter: Er baut in einer 3D-Software gläserne Formen, durch die er die zuvor angefertigten „Mikroskopbilder“ projiziert.

Stationen der Ausstellung waren unter anderem die „Artkaden“ in Wuppertal, die „Kunstpunkte“ in Düsseldorf oder die „Tour Belgique“ in Köln. Nominiert wurde „Relation“ außerdem für den renommierten „New Talent Award“ von Canon.

(Westfälischer Anzeiger)

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